Es ist der 18. Juni 2018, ich bin 49Jahre alt und sitze in einem kleinen Cafe irgendwo mitten in Irland.
Vor 3Tagen bin ich hier mit meiner Frau und den Kindern angekommen. Wir wollen ein ganzes Jahr bleiben.
Es ist zugleich Ende und Anfang einer Reise die 2012 mit einem Traum begonnen hat.
Ich bin überwältigt und verunsichert zugleich. Toll, dass mein Traum Wirklichkeit wird.
Aber so Vieles ist neu und muss noch geregelt werden. Wie werde ich wohl in ein paar Jahren über diesen Moment denken?
Neues wagen heißt gewinnen und verlieren.
Wenn wir an die guten Erlebnisse in unserer Kindheit und Jugend denken, sind es oft die schönen
Dinge die wir zum erstem Mal getan haben.
Als Steppke allein zum Bäcker gehen und sich trauen die Frau hinter der Ladentheke anzusprechen.
Der erste Sprung ins Schwimmbecken, das erste Tor im Fußballspiel, der erste Kuss auf dem Schulhof,
der erste Auftritt vor vielen Leuten, der erste Job, die erste Fahrt im eigenen Auto usw. usw.
Viele Menschen blicken gern auf ihre Kindheit und Jugend zurück und sehnen sich nach dem Gefühl der Unbeschwertheit
und Freude.
Kaum einem fällt auf, dass da irgendetwas nicht stimmen kann. Was ist mit der Angst allein in den Bäckerladen
zu gehen oder ins kalte Wasser zu springen? Was ist mit der Angst das Tor nicht zu treffen oder schlecht zu küssen
und sich zu blamieren? Und was ist mit dem Lampenfieber vor dem ersten Auftritt?
Wo sind all diese beängstigenden Gefühle hin in unserer Erinnerung? An dieser Stelle hilft und
schadet uns unser Gehirn zugleich. Wir blenden schlechte Erinnerungen einfach aus.
Das positive Gefühl des Erfolges verbindet sich mit dem Erlebnis zu einer positiven Erinnerung.
Das Gute daran ist, dass wir uns besser fühlen. Der Nachteil ist nur, dass wir in der Erinnerung meinen,
früher war alles irgendwie leichter und einfach zu erreichen.
Aber das stimmt eigentlich nicht.
Wir brauchten auch als junge Menschen Mut um wichtige Dinge zu erreichen.
Wir mussten uns unseren Ängsten stellen und über unseren Schatten springen. Nur so konnten wir unserer Ziele erreichen
und diese positiven Erfahrungen machen.
Ich glaube die unbeschwerte Kindheit und Jugend hat es nie gegeben. Was es aber für viele von uns gegeben hat,
ist eine Kindheit und Jugend mit Mut und Zuversicht, voller Träume und Pläne für das eigene Leben.
Heute mit einem halben Leben Erfahrung denke ich die meisten Menschen suchen, wenn sie von der
Unbeschwertheit der Jugend träumen, eigentlich nach Mut, Zuversicht nach Träumen und Plänen für das eigene Leben.
Fangen Sie wieder an zu Träumen!
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